Gitti’s Gartentipp Juli 2019

Am Brunnen vor dem Tore, da steht ein Lindenbaum. Die Brunnen werden heutzutage nicht mehr gebraucht und so werden auch die Plätze für Linden immer weniger.

Als Parkplatzbaum ist er denkbar ungeeignet, produziert der Baum doch während der Blütezeit so viel Nektar, dass reichlich davon heruntertropft und den Autolack mit einer klebrigen Schicht überzieht. Als Alleebaum wird die Linde auch nicht gerne eingesetzt, neigt doch ihr Stamm dazu in fortgeschrittenem Alter von innen her hohl zu werden. In diesem hohlen Stamm bilden sich neue Haltewurzeln bis  in den Boden und so kann die Linde trotzdem hunderte von Jahren alt werden. Was von zahlreichen Lebewesen begeistert als Wohnraum angenommen wird, macht Straßenbauämtern jedoch leicht nervös. Es werden also dringend Standorte für Linden gesucht. Auf Ausgleichsflächen oder öffentlichen Grünflächen vielleicht?

Das weiche Holz ist besonders bei Schnitzern beliebt. Unter den Dorflinden wurde Gericht gehalten, aber auch getanzt, so manche Liebschaft begonnen und viele Dichter verewigten sie in ihren Werken. Vielleicht haben ihre herzförmigen Blätter ja dazu beigetragen. Junge Linden erkennt man schon von weitem, weil sie wie ihre Blätter ausschauen – ein bisserl wie umgedrehte Herzen.

Am schönsten sind die Linden, besonders die Winterlinden, wenn sie blühen. Ganz gelb leuchten sie und duften zart nach ihrem Honig.

Und die schönste Linde im Landkreis steht auf einer Wiese in Itzling in der Nähe von Wartenberg (eine sehr persönliche Meinung).

Die Blüten sollen bei Erkältung, als Tee getrunken, schweißtreibend wirken. Wissenschaftler haben festgestellt, dass dies angeblich nicht der Fall ist. Aber wer im Winter „grippisch“ mit einer Tasse Lindenblütentee auf dem Sofa sitzt, der kann den vergangenen Sommer förmlich riechen.

Ich denke dann an  die heißen Tage im Juni und Juli, wenn die Linden blühen, und tausende Bienen und Insekten durch die Bäume brummen, ein vertikaler Blühstreifen sozusagen.

Servus eure
Gitti

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