Gitti’s Gartentipp November 2023

Conservation gardening.

Als mich Thomas vom OGV Isen auf dieses Thema ansprach musste ich erst eine bekannte Suchmaschine im Internet bemühen, was damit gemeint ist. Auch für Nichtengländer einfach zu übersetzten: Konservierendes Gärtnern? Obst einmachen oder Blüten pressen fürs Herbarium. Was ist damit gemeint?

Einfachst gesagt die Rettung von Pflanzen, die vom Aussterben bedroht sind. Ein Artikel ausgerechnet in der Zeitung Spiegel, den ich mehr im politischen verorte, aber vielleicht ist dieses Thema ja auch politisch, gab es einen Artikel darüber.

Auf der roten Liste stehen in Deutschland etwa 988 vom Aussterben bedrohte Pflanzen je nachdem in welchem Bundesland man sich befindet. Von diesen wären etwa 40 Prozent für Gärten geeignet. Also einfach Pflanzen dieser Liste in unseren Gärten anpflanzen und gut ists. Aussterben verhindert. Wenns so einfach wäre. Leider ist es etwas umständlich diese Pflanzen käuflich zu erwerben. Viele Pflanzenanbieter, wie Gartencenter, Baumärkte und auch Discounter haben leider seit Jahren immer ein und dasselbe langweilige Standardsortiment im Angebot. Dabei kommen Pflanzen ìn den Verkauf, die leicht zu vermehren, gut auf dem Präsentationstisch anzusehen sind und oftmals später im heimischen Beet gnadenlos versagen, weil sie während der Verkaufsphase zudem schlecht gepflegt werden. Wer denkt da nicht an halb vertrocknete Blümchen auf dem Verkaufstisch vor dem Supermarkt.

Welche Optionen hat der interessierte Gärtner? Zunächst sucht man sich im Internet die Liste für sein Bundesland heraushttps://conservation-gardening.shinyapps.io/app-de/und dann heißt es diese Liste mit den Sortimentslisten gut sortierter Staudengärtner zu vergleichen. Diese sind leider dünn gesät.

Man kann sich auch entsprechendes Saatgut bei speziellen Händlern besorgen und die Pflanzen selbst anbauen. Aber Achtung auch hier ist es wichtig auf regionales Saatgut zurückzugreifen. Dafür fallen bei dieser Methode bestimmt ein paar Pflänzchen für den Nachbarn oder den Pflanzentausch vom Gartenbauverein ab. Vielleicht findet sich im Verein auch jemand, der das eine oder andere Samentütchen in Töpfen vorkultiviert und bei der nächsten Tombola gibt’s Moschusmalve, Pechnelke oder auch Bäumchen wie den Burgenahorn. Eine Entnahme aus der Natur zur Weiterkultivierung verbietet sich von selbst.

Man kann auch in der Gärtnerei seines Vertrauens immer mal wieder nach bestimmten Pflanzen fragen, vielleicht überdenkt der Anbieter sein Sortiment. Die kommenden Winterabende geben uns Zeit darüber nachzudenken.                                                             

Servus eure
Gitti

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