März 2025

Wann wird’s endlich Frühling. Der zurzeit meistgehörte Satz. Alle zittern, die einen vor Kälte, weil sie die Wintermäntel schon eingemottet haben, die anderen, weil sie befürchten, dass es zu früh warm wird und die Natur zu früh loslegt, um dann von den Eisheiligen im Mai wieder ausgebremst zu werden.

Und ja die Natur legt immer früher los. Der erste Star war in diesem Jahr am 10.Februar bei uns im Garten. Meine Tochter führt seit ein paar Jahren Buch und hat festgestellt, dass sie jedes Jahr eine Woche früher ankommen. Und auch die Gehölze wie die Haselnuss blühen immer früher, wie uns Allergiker bestätigen. Aber habt ihr euch diese Blüten schon einmal näher angeschaut. Die Hasel ist zum Beispiel eine einhäusige Pflanze, das heißt, sie hat männliche und weibliche Blüten, die aber beide an ein und demselben Strauch vorkommen. Die männlichen Blüten sind gut zu sehen. In den länglichen, gelbgrünen Kätzchen befindet sich der Pollen, der die winzig kleine weibliche Blüte mit Hilfe des Windes befruchtet.

Als Gegenstück gibt es die zweihäusigen Pflanzen. Da sind die weiblichen und männlichen  Blüten auf unterschiedlichen Pflanzen. Es gibt also weibliche und männliche Exemplare. Das ist praktisch. Bei den Eiben tragen nur die weiblichen Pflanzen die roten Beeren mit dem giftigen Kern. Pflanzt man also männliche Eiben als Buchsbaumersatz, sind zwar die Nadeln immer noch giftig, aber nicht um so viel giftiger wie der Buchs. Und Nadeln und Blätter sind für kleine Kinder nicht so attraktiv wie rote Beeren.

Beim Ginkgo ist es ebenso. Nur dass hier die Giftigkeit keine Rolle spielt, sondern der Geruch. Die zu Boden fallenden Früchte sollen einen üblen Geruch verströmen. Ich habe da keine Erfahrung, aber irgendwann schau ich mir im Herbst den weiblichen Ginkgo in Landshut an. Es empfiehlt sich also nur männliche Ginkgos zu pflanzen.

Und dann gibt es noch eine dritte Blütenform, die zwittrigen Blüten. Da sind die männlichen (Staubblätter) und weiblichen (Stempel) Geschlechtsorgane in einer Blüte. Und obwohl das der Biene lange Wege ersparen könnte, ist es besser, wenn der Pollen von einem anderen Baum kommt. So erhöht sich die genetische Vielfalt. Das Ziel der Blütenbefruchtung ist eigentlich nicht der Apfel, den wir essen wollen, sondern die Kerne im Apfelinneren, die der Vermehrung dienen.

Servus  

eure   Gitti    

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