Gitti’s Gartentipp Juli 2022

In meinem Garten blüht zurzeit eine Staude, von der weiß ich nicht genau wie sie heißt und auch nicht, ob ich sie gekauft oder geschenkt bekommen habe. Das irritiert mich immer etwas, ich habe da mehrere Kandidaten, die nicht genau bestimmbar sind. Was mache ich, wenn ein Besucher kommt und den Namen wissen will und ich kann nur mit den Schultern zucken. Das knabbert an meiner Berufsehre.

Die besagte Pflanze logierte in meinem Garten unter Riesenalant. Vor kurzem brachte mich ein Artikel in der „Gartenpraxis“ dazu diese Namensgebung zu überdenken. Das Adjektiv riesig passt zwar sehr gut zu ihr – sie wird deutlich über 1,50 m hoch – aber laut den Bildern in besagter Zeitung handelt es sich eher um den Großblütigen Scheinalant oder korrekter die Telekie. Dafür sprechen die herzförmigen, teilweise mehr als 30 cm großen Blätter. Ganz typisch für die Telekie ist, dass ihre Blätter den Stängel umfassen. Und im Gegensatz zum echten Alant ist die Blattunterseite nicht behaart.

Von Juni bis August blüht sie mit großen orangegelben Blüten, die deutlich ihre Zugehörigkeit zur Familie der Asteraceae (Korbblütler) anzeigen.

Trotz ihrer Höhe ist sie sehr standfest und liegt auch nach schweren Gewittern nicht im Beet herum. Sie toleriert bei mir im Garten auch leicht schattige Plätze, fühlt sich aber in der Sonne wohler. Und dort ist sie bei Schmetterlingen und Bienen sehr begehrt.

Laut Internet sollte der Boden nicht austrocknen. Bei mir im Garten hat sie aber die letzten heißen Sommer gut weggesteckt. Wahrscheinlich wegen des leicht schattigen Standortes.

Die Telekie macht eine gute Figur als Leitpflanze im Beethintergrund. Sie unterdrückt Nachbarn durch ihren mächtigen Wuchs, deshalb eignen sich besonders frühblühende Pflanzen wie Schneeglöckchen oder Lungenkraut, die nach der Blüte einziehen zur Unterpflanzung.

Die Pflanze vermehrt sich durch Samen oder Teilung des Rhizoms im Frühjahr. Wer die Samenvermehrung eingrenzen will sollte die Blütenstände im Herbst rechtzeitig abschneiden. Allerdings sind diese auch während des Winters eine Zierde im Garten. Dann muss man im Frühjahr unerwünschte Sämlinge jäten. Ein kritischer Blick über den Gartenzaun sollte auch die Ausbreitung außerhalb des Gartens minimieren. Offiziell steht sie unter Beobachtung, da noch nicht sicher ist, ob sie als invasiver Neophyt eingestuft werden sollte.

Da im Internet auf mögliche Allergien hingewiesen wird, sollte man sich im Einzelnen überlegen, ob diese Pflanze zum Gärtner passt.     

Servus eure
Gitti

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