Gitti’s Gartentipp April 2020

Mitte März fand ich in einem Status bei WhatsApp das Bild eines Igelwinterquartiers mit dem Hinweis, dass der Bewohner offensichtlich noch im Tiefschlaf ist und deshalb diese Gartenecke noch nicht „sauber“ gemacht werden kann. Das gleiche bei meinem Igel. Irgendwo hatte ich mal gelesen, dass es dann nochmal kalt wird, solange der Igel schläft. Und tatsächlich wurde es dann bitterkalt mit zweistelligen Minusgraden in der Nacht.

Fatalerweise haben unsere Pflanzen nicht denselben Instinkt wie die Igel und warten bis der Winter richtig vorbei ist. Manche Pflanzen wie die Christrose können Wasser aus ihren Zellen auslagern, so dass dieses Wasser bei Frost nicht in den Zellen gefriert und diese zum Platzen bringt. Deshalb liegen die Blütenstiele am Morgen halbtot am Boden, richten sich aber im Laufe des Tages ohne Schaden wieder auf.

Diese Pflanzen haben sich an unser Klima  angepasst. Meine Japanische Zierkirsche Accolade nicht. Die Blüten sind leider erfroren.

Genauso wie die Blätter einer Bauernhortensie. Den ganzen milden Winter 19/20 hat sie im Schatten der Haustüre verbracht. Die warmen Temperaturen haben sie zum Austrieb verlockt und unglücklicherweise hab ich vergessen, sie nachts ins Haus zu stellen.

In Niederbayern schützt ein Obstbauer seine Bäume, indem er nachts Hackschnitzel zwischen den Baumreihen verbrennt. Und dass die Obstblüten am Bodensee beispielsweise künstlich beregnet werden, um einen Schutzpanzer aus Eis um die Blüten zu bilden, ist den meisten bekannt.

Uns Hobbygärtnern bleibt die Möglichkeit mit Vliesen, Kartons oder alten Betttüchern kleinere Pflanzungen zu schützen. Auf meinen Beeten befindet sich außerdem noch etwas Falllaub, das den Neuaustrieb der frühen Stauden vor Bodenfrost schützt.

Die meisten Frostschäden wachsen sich übrigens wieder aus. Und so bleibt uns nur zu hoffen, dass die Igel bald aufwachen, aber das dürfte in diesen Zeiten unser geringstes Problem sein.

Servus eure
Gitti

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