Gitti’s Gartentipp März 2022

Noch einmal möchte ich das Thema passender Baum am passenden Ort aufgreifen:

Letzten Winter kam der Pfarrgemeinderat einer Nachbargemeinde auf mich zu, sie doch bei einer Baumauswahl zu beraten. Sechs über 30 Jahre alte Platanen wurden wie einst Bruno der Bär zum Problem. Die Wurzeln verursachten auf dem Platz vor dem Pfarrheim massive Verwerfungen im Pflaster. Was zu bösen Stürzen der Besucher führen könnte. Außerdem war zu erwarten, dass die Wurzeln Schäden an der Friedhofsmauer und im Friedhof verursachen würden.

Im Pfarrhof finden Sommerfeste und unter anderem auch der Adventsmarkt statt. Der Architekt hatte wohl die Idee eines Platzes, der wie in Italien von den mächtigen Kronen romantisch beschattet wird. Das wurde auch nach über 30 Standjahren wunderschön erreicht, aber wie gesagt der Bodenbelag und damit die Sicherheit litt, da Platanen als Herzwurzler neben großen nach unten wachsenden Wurzeln auch starke flache Wurzeln besitzen. Und da wurde das Thema Blätter noch gar nicht erwähnt.

Die Platanen sollten also weichen. Aber was pflanzt man dann?

Ich schlug mehrere Bäume vor. Sieger war letztendlich die gefüllt blühende Vogelkirsche Prunus avium `Plena`.

Sie ist ein Tiefwurzler, hat wesentlich kleinere und leichter verrottende Blätter als die Platane. Sie ist heimisch und blüht im Frühling, setzt aber wegen der Blütenfüllung keine Früchte an. Was Wespen fernhält und Flecken auf dem Pflaster vermeidet (siehe Sommerfest). Sie wird 10 bis 15 Meter hoch, was in einigen Jahren auch zu einem stattlichen Erscheinungsbild führen wird.

Man mag monieren, dass Bienen an einer gefüllten Blüte keine Freude haben werden. Aber ich denke in diesem Fall gab ich mich mit der Tatsache, dass die Bäume wenigstens Sauerstoff und Schatten erzeugen werden, schon zufrieden. Und da die Vogelkirschen so viele Voraussetzungen erfüllten, werden sie hoffentlich in 30 Jahren nicht wieder gefällt.

Servus eure
Gitti

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