Gitti’s Gartentipp Mai 2022

Heute treffen wir uns mit dem Kreisfachberater des Landkreises Erding Michael Klinger. Mal schaun was er uns zum Thema Gartenzertifizierung zu erzählen hat.

Anmerkung des Redakteurs: das Bild stammt aus dem Jahr 2016 (!)

Brigitte: Griaß di Michael, jetzt geht’s ja dann bald los mit der Gartenzertifizierung.  Eine Initiative des Bayrischen Landesverbandes für Gartenbau und Landespflege, der LWG, Kreisfachberatung für Gartenkultur und Landesvereinigung Gartenbau Bayern. Kannst du uns mal erklären, um was es dabei geht?

Michael: Griaß di Brigitte, ja gern. Bei der Naturgartenzertifizierung sollen Gartenanlagen ausgezeichnet werden, die mehr als grün sind. Im Garten soll für Insekten und Vögel ein Paradies sein, in dem sie Futter und Nistplätze finden. Dazu gehört zum Beispiel auch ein wildes Eck, in dem nicht alles ordentlich aufgeräumt ist, wie Totholz- oder Steinehaufen. Und auch mal der eine oder andere Quadratmeter Brennnessel.

Brigitte: Und da fahren wir dann hin und wenn s an guten Kaffee gibt dann Daumen hoch oder wie?

Michael: Nein natürlich liegts nicht am Kaffee. Es gibt genaue Vorgaben auf einem Bewertungsbogen. Da sind, wie zum Beispiel das wilde Eck auch klar vorgegeben, dass möglichst viele verschiedene Blühpflanzen und heimische Sträucher im Garten vorhanden sein sollen. Bei Pflanzerde soll auf Torf verzichtet werden und auch ein paar Gemüsebeete wären von Vorteil, daran erkennt man wie wichtig dem Gartenbesitzer gesunde Ernährung ist und auf diese Weise schont man auch das Klima, da der Transportweg aus dem eigenen Garten einfach der kürzeste ist.

Brigitte: Dann darf in so einem Naturgarten natürlich auch kein Roundup oder ähnliche chemische Pflanzenschutzmittel verwendet werden?

Michael: Ja auf keinen Fall. Das Zulassen von Wildkraut gibt explizit Punkte.

Brigitte: Ich hab gelesen, dass im Bewertungsbogen auch Punkte für meine geliebten Laubbäume gibt?

Michael: Richtig, Laubbäume sind wichtig, da sie in heißen Sommern die Umgebungsluft kühlen. Im Winter, ohne Blätter kommen die Sonnenstrahlen durch. Im Gegensatz zu immergrünen Gehölzen. Aber es muss ja nicht gleich ein riesiger Baum sein. Auch Großsträucher oder kleine Obstbäume erfüllen diesen Zweck. Hauptsache ungefüllte Blüten. Nur diese führen Nektar und Pollen und sind so insektenfreundlich.

Brigitte: Und was bekommt man dann, wenn die Prüfung bestanden ist?

Michael: Eine tolle Plakette für den Gartenzaun und vor allem das Wissen, dass der eigene Garten ein gesunder Lebensraum für alle Lebewesen ist.

Brigitte: Ja und wir hoffen dann, dass möglichst viele Nachbarn auch so eine Plakette wollen und ihren Garten nach den Naturgartenrichtlinien bewirtschaften.

Vielen Dank Michael für das Interview und ich freu mich schon auf die Zertifizierung.

Übrigens, wer mitmachen möchte findet auf der Webseite www.gartenbauvereine.org Hinweise zum richtigen Ansprechpartner. Oder man wendet sich an seinen örtlichen Gartenbauverein oder den Kreisfachberater seines Landkreises.

Servus eure
Gitti

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