Gelb, gelb, gelb sind alle meine Kleider, gelb, gelb, gelb ist …..
Mit aller Macht versucht sich der Frühling durchzusetzen und überfällt uns mit einer Lawine gelber Blüten. Ob Zaubernuss, Krokus, Narzissen, Weiden oder Kornelkirschen, mit ein paar wenigen Ausnahmen blüht es gelb an allen Ecken und Enden. Allen voran die pompöse Forsythie. Mal mehr, mal weniger von Heckenscheren verstümmelt.
Man liebt sie (Hobbygärtner und früher auch Gartenplaner) oder verabscheut sie (Insektenfans und Naturgartenbesitzer). Dazwischen gibt es nicht viel.
Aber warum ist die Forsythie bei Insektenfreunden so unbeliebt?
Es gibt etwa 13-14 verschiedene Arten. Unsere Forsythien sind meist Kreuzungen aus Forsythia suspensa und Forsythia viridissima. Wenn man verschiedene Arten miteinander kreuzt entstehen meistens sterile Hybriden. In diesem Fall Forsythia x intermedia. Das heißt, durch die Züchtung sind reich- und großblütige Hybriden entstanden, die aber steril sind. Die Vermehrung durch Samen ist bei Hybriden nicht geplant. Sie sind nur für den großen Auftritt während der Blütezeit gezüchtet. Die Blüten enthalten keinen Nektar und nur sehr geringe Mengen von Pollen.
Deshalb muss die Forsythie auch durch Stecklinge vermehrt werden, weil sie keine Samen bilden kann.

Ich habe in meinem Garten einen Kompromiss gefunden. Pro Forsythie pflanze ich eine Kornelkirsche oder besser zwei, oder einen anderen heimischen Strauch. Das mag einem wie das Salatblatt in einem Hamburger erscheinen, aber die eine oder andere knallgelbe Forsythie erfreut uns einfach nach einem langen und etwas farblosen Winter.
Jetzt müssten die werten Forsythienbesitzer nur noch den korrekten Strauchschnitt anwenden. Aber darüber reden wir in einem anderen Gartentipp.
Servus eure
Gitti
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Die Hybride aus chinesischer und japanischer Zaubernuss gibt es in vielen Sorten mit schwefel- bis sonnengelben Kronblättern, die die unscheinbaren Blüten für frühe Fliegen und Schwebfliegen interessant machen. Sogar rötlich bis orange Blütenfarben kann man entdecken. Diese haben leider eine geringe Fernwirkung. Die Blüten ertragen Frost bis fast – 20 °C, deshalb können sie sich die frühe Blütezeit ab Januar(je nach Witterung) leisten. Die Kronblätter rollen sich bei starkem Frost nachts auf und entrollen sich tagsüber wieder.
Zaubernüsse mögen es sonnig bis halbschattig und auch im Sommer nicht zu trocken, sonst setzten sie wenig Blüten an. Sie tragen im Sommer grünes Laub, dass der Haselnuss ähnelt und haben je nach Sorte im Herbst leuchtend rotes oder gelbes Laub.
Der Duftschneeball ist ein Hybride, der in Großbritannien gezüchtet wurde. Ursprünglich kommt er aus Nordchina. Der Strauch ist auch bei uns gut frostverträglich, nur seine Blüten, die witterungsbedingt schon im November und Dezember erscheinen, können bei längeren tiefen Frostperioden erfrieren. Bei unseren momentanen Temperaturen, haben die kleinen, in schirmartigen Rispen zusammenstehenden, rosa oder weißen Blüten kein Problem. Die Hauptblüte findet dann an warmen Tagen den ganzen Januar bis März/April statt.