Gitti’s Gartentipp Dezember 2020

Das Gartenjahr ist vorüber und es ist Zeit Bilanz zu ziehen:

Gefällte Bäume, etwa 10, ausgerissene Baumsämlinge, einige Hundert. Zerteilte Schnecken, einige Tausend. Zerdrückte Blattläuse, Millionen. Unkraut vernichten, Sträucher roden, Zweige zuschneiden, Stauden kürzen, den Nachwuchs von Akeleien und Vexiernelken eliminieren, hier ein bisschen Schneckenkorn, da ein bisschen Herbizid, ach wie grausam ist doch so ein Gärtner. Dass er im Krimi immer der Mörder ist glaube ich gerne seit ich diesen Beruf ausübe.

Als Kind habe ich die Geschichte von Nils Holgersson gelesen, der zur Strafe, weil er ein Wichtelmännchen geärgert hatte selbst in ein Wichtelmännchen verwandelt wurde. Deshalb ist mir nicht immer ganz wohl dabei, wenn ich mich der Schädlings- und Beikräutervernichtung widme. Wer weiß, wie mich das Universum, die Natur oder der Gott, der uns erschaffen hat, bestrafen wird, wegen dem, was ich der Pflanzen- und Tierwelt angetan habe.

Manchmal bin ich schon traurig, dass mein Beruf und mein Hobby so viel Vernichtung verlangt, um zu dem Ergebnis zu kommen, das ich mir vorstelle. Wie viel schöner wäre es, wenn Schnecken nur Rindenmulch verspeisen würden, wenn Blattläuse von Luft, Liebe und Tautropfen leben würden. Wenn genau die Anzahl von Sämlingen an genau der Stelle im Beet wachsen würde, um aus dem Beet das „perfekte“ Beet zu machen.

Vielleicht würde das Leben mit der Zeit langweilig werden und vielleicht müssen wir Gärtner trotz unseres Hanges vieles abzumurksen auch mit der nötigen Verantwortung an die Sache gehen und auf chemische Hilfen verzichten und „Handarbeit“ bevorzugen. Sozusagen Vorbild sein

Ich wünsche euch einen schönen Advent, eine friedvolle Zeit und falls noch jemand einen Wunsch für Weihnachten frei hat, sollte er das mit den Schnecken und dem Rindenmulch noch einmal überdenken.

Servus eure
Gitti

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