Gitti’s Gartentipp Februar 2024 Teil 1

Im Januar habe ich über die Grundlagen der Düngung geschrieben. Aber was nehme ich denn jetzt zur Düngung her. Beginnen wir mit dem wichtigsten Grundstoff, dem Stickstoff.

Meine Oma nahm immer das gute Blaukorn. Ein mineralischer Dünger, der industriell hergestellt wurde. Deswegen nennt man Mineraldünger auch Kunstdünger. Sie sind exakt ausbringbar, weil ihre Inhaltsstoffe ja genau bekannt sind. Außerdem setzt die Wirkung schnell nach der Ausbringung ein. Blaukorn hat folgende Inhaltsstoffe: 12 – 8 – 16 – 3 – 10, diese Angabe (so steht das auf der Verpackung) bedeutet 12 % Stickstoff, 8 % Phosphoroxid, 16 % Kaliumoxid, 3 % Magnesiumoxid und 10 % Schwefel. Daneben sind noch die Spurennährelemente Bor, Eisen enthalten. Also jede Menge Dünger und sehr viel Stickstoff.

Der Nachteil der Mineraldünger ist ihre energieintensive Herstellung und die Gefahr der Überdüngung, weil die Inhaltsstoffe sehr schnell und gleichzeitig zur Verfügung stehen. Darüber hinaus hat Stickstoff eine unangenehme Eigenschaft. Er wäscht sich aus. Das heißt Stickstoff, der im Boden übrig ist, weil er nicht von der Pflanze gleich aufgenommen wurde, wird bei starken Niederschlägen ins Grundwasser ausgewaschen und wandelt sich dort in Stoffe um, die in Verdacht stehen krebserregend zu sein.

Die Alternative wären organische Dünger, wie zum Beispiel Hornspäne, Horngries oder-mehl. In ihnen ist ein hoher Anteil an Stickstoffverbindungen von bis zu 15 % gespeichert. Die Kalium-, Phosphat- und Schwefelanteile sind mit etwa 1 % fast zu vernachlässigen. Hornspäne wirken langsam und zeitverzögert, da sie erst von den Bodenlebewesen aufgenommen und wieder ausgeschieden werden müssen. Erst dann steht Stickstoff den Pflanzen zur Verfügung. Dadurch vermeide ich Überdüngung und der Nährstoff wirkt über einen längeren Zeitraum. Bei gekauften organischen Düngern sind die enthaltenen Nährstoffe genau getestet und angegeben. Manche Verbraucher lehnen jedoch Dünger aus tierischen Schlachtabfällen ab.

Weitere organische Dünger sind Stallmist, Jauche oder Kompost. Nutzt man diese aus eigener Herstellung weiß man leider die genaue Nährstoffzusammensetzung nicht. Man kann sie aber auch aufbereitet käuflich erwerben. Eigener Mist oder Kompost darf nicht zu hoch dosiert werden. Das ist aber oft ein Problem, weil wenn der Komposthaufen voll, ist will man ihn ja wieder aufbrauchen. Bei der Düngung gilt aber der Grundsatz Viel hilft Viel nicht.

Da dieses Thema so umfangreich ist, gibt’s Mitte Februar einen 2. Teil.

Servus eure
Gitti

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